Aus einem deutschen Leben – Film Stream (1977)




Aus einem deutschen Leben - Film Stream (1977)

Aus einem deutschen Leben ist ein Drama und ein Klassiker

Nach der Biografie des KZ-Kommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß

In Aus einem deutschen Leben soll die Entstehung eines “faschistischen Charakters” exemplarisch deutlich gemacht werden.

Inhalt von Aus einem deutschen Leben

Franz Lang, geboren im Jahr 1900, versucht als Jugendlicher während des Ersten Weltkriegs mehrmals – zunächst vergeblich – an die Front zu kommen. Schließlich meldet er sich als Freiwilliger in einem Lazarett, wo er den verwundeten Hauptmann Günther kennenlernt.

Dieser erklärt ihm, dass es nur eine Sünde gebe: Kein „guter Deutscher“ zu sein; für Lang ein sein weiteres Leben prägender Schlüsselsatz. Der Offizier verspricht dem jungen Franz, diesen nach seiner Genesung in die von ihm neuaufgestellte Schützenkompanie zu übernehmen.

1917 ist Franz Lang bei einem von ihm herbeigesehnten Fronteinsatz, der unter dem Kommando von Hauptmann Günther steht: Mit drei weiteren Kameraden soll Franz eine MG-Stellung beziehen, und muss an der Front miterleben, wie zwei seiner Kameraden fallen. Ein dritter versucht, Franz zur Fahnenflucht zu überreden. Doch dieser will den Willen seines zuvor gefallenen Gruppenführers durchführen und so lange wie möglich in der MG-Stellung verweilen und erschießt den Flüchtigen.

Schwer verwundet schleppt sich Franz Lang mit dem MG hinter die Front zurück, wo er von Hauptmann Günther ohnmächtig aufgefunden wird. Dieser befördert ihn etwas später zum Unteroffizier, da Franz der einzige Überlebende eines aussichtslosen Kampfes ist.

Auch nach dem Krieg behält Lang während der ⇒Weimarer Republik seine Gesinnung, die von Pflichterfüllung und Autoritätsgläubigkeit geprägt ist, konsequent bei, und eckt mit dieser Einstellung im Zivilleben wiederholt an: Mit Hilfe eines Kriegskameraden findet er 1919 Arbeit in einer Maschinenfabrik, aus der er aber schon bald – nach einem Konflikt mit einem älteren Kollegen, der vom Arbeitstempo Langs überfordert ist – auf Druck der Belegschaft und des Arbeiterrats entlassen wird.

Nach seiner Entlassung gerät Lang in völkisch-nationalistische Kreise. So schließt er sich 1920 dem rechtsextremen Freikorps Roßbach an, das unter anderem beim Ruhraufstand gegen linksrevolutionäre Arbeiter und im Baltikum eingesetzt wird. Dabei erkennt er in einer Gruppe gefangener Aufständischer einen ehemaligen Kriegskameraden, für dessen Freilassung sich Lang beim Kommandanten zunächst einsetzt, indem er ihn auf dessen Fronteinsatz und auf die Tatsache aufmerksam macht, dass dieser Träger des Eisernen Kreuzes sei.

Der Gruppenführer der Einheit überzeugt Franz Lang, dass es sich hierbei um Kommunisten handele, die sich nicht auf eine frühere Truppenkameradschaft berufen könnten. Diese seien von „jüdisch-marxistischen Agitatoren“ ideologisch verblendet; ferner sei ein Befehl immer verbindend und auch entgegen persönlichen Interessen durchzuführen.

Mit dieser Erklärung gibt sich Lang widerstrebend zufrieden. Als Langs ehemaliger Kriegskamerad wenig später einen Fluchtversuch startet, erschießt ihn Lang auf der Flucht…

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