Schwester Weiß ist ein Drama mit Beatrice Richter
In Schwester Weiß wird eine Nonne durch einen Unfall und den Gedächtnisverlust ihrer leiblichen Schwester vor schwere Glaubensfragen gestellt.
Inhalt von Schwester Weiß
Die ungleichen Schwestern Birgit Weiß, Ordensname Martha, und Helene Weiß-Hagedorn streiten sich andauernd. Martha ist eine gläubige Ordensschwester, während Helene Hagedorn überzeugte ⇒Atheistin ist. So will Helene auch nicht, dass ihre Tochter Maja weiter Kontakt mit ihrer Schwester hat, da sie befürchtet, dass sie Maja beeinflussen könnte.
Während einer Autofahrt kommt es zu einem von Helene provozierten Streit zwischen Mutter und Tochter, wodurch ihr Mann Theo Hagedorn abgelenkt wird und ein entgegenkommendes Auto zu spät sieht, was einen Unfall zur Folge hat, bei dem Theo Hagedorn und seine Tochter Maja ihr Leben verlieren. Helene wird mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Dort stellt sich heraus, dass sie an einer retrograden Amnesie leidet, wodurch sie nicht fähig ist, Gefühle der Trauer und des Verlustes zu verspüren und auch keine Erinnerung an ihr altes Leben mehr hat. Helenes Schwiegermutter Dolores Hagedorn, in deren Händen nun die Beerdigungsmodalitäten ihres Sohnes und ihrer Enkelin liegen, weiß nicht, wie sie zusätzlich zu ihrer Trauer nun auch noch mit Helenes Zustand umgehen soll. Zu Marthas Bestürzung plant Dolores, ihren Sohn und ihre Enkelin einäschern und in einer Waldzeremonie beisetzen zu lassen.
Martha begleitet ihre Schwester nach deren Entlassung aus dem Krankenhaus in deren Wohnung, die für Helene jedoch keinen Wiedererkennungswert hat. Da Helene allein nicht zurechtkommen würde, nimmt Martha sie bei sich im Kloster auf. Alle Versuche Marthas, Helenes Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen, laufen ins Leere. Martha fühlt sich zusehends überfordert.
Dass Helene sich erinnert, ist für Martha ganz besonders wichtig, weil sie unbedingt möchte, dass ihre Nichte Maja eine christliche Beerdigung bekommt. Nur wenn Helene sich erinnert, kann sie Dolores Entscheidung, das Kind nicht katholisch beerdigen zu lassen, außer Kraft setzen. Martha setzt ihre Schwester massiv unter Druck, da es für sie persönlich wichtig ist, dass Maja auf dem Friedhof in geweihter Erde beerdigt wird.
Auch wenn sie sich nicht erinnere, soll sie Dolores sagen, dass Maja christlich zu bestatten sei, weil das deren Wunsch gewesen sei. Auch Helene reagiert zunehmend genervt auf den Druck, den Martha auf sie ausübt. Sie versucht ihrer Schwester klarzumachen, dass sie nicht mehr daran glaube, sich jemals wieder an ihr altes Leben erinnern zu können.
In einem Gespräch, das kurz darauf zwischen Martha, Helene und Dolores stattfindet, legt Helene die Entscheidung darüber, wo Maja bestattet werden soll, überraschend in die Hände ihrer Schwester. Ebenso überraschend entscheidet Martha, dass Vater und Tochter nicht getrennt, sondern zusammen in einer Zeremonie im Wald bestattet werden sollen. Auf die erstaunte Frage Helenes, wieso sie nun so entscheide, antwortet Martha, das sei das, was Helene, die Helene vor dem Unfall, gewollt hätte.